Dienstag, 4. Juni 2013

Mülltrennung; aber bitte richtig!

Nachdem wir im November 2012 auf dem Grundstück tüchtig aufgeräumt hatten, stellte sich natürlich die Frage wie man in unserem wunderschönen, vereinten Deutschland die vielen, vielen schönen Sachen, die da jetzt so rumlagen zu entsorgen hat.
In etwa gab es im November die folgenden, schönen Dinge:
  • Betonplatten von einem unter Moos befindlichen "Weg"
  • Nen paar Meter Jägerzaun
  • Ein dazu passendes Törchen samt einbetonierten Pfeilern
  • Ein paar dutzend Wurzeln in jeder Größe
  • Eine Metallstange von 2 Metern Länge
  • Reste einer Europalette
  • Diverse Dachpapperollen
  • Ein paar Haufen Grünschnitt
Nachdem unsere Erzeuger das für den Kamin zu gebrauchende Holz aussortiert hatten, blieb die Frage wie und wohin mit dem Rest. Die folgenden Alternativen boten sich an:
  • Bestellung von diversen Containern (Versucht mal dazu Preise im Netz zu finden; unmöglich)
  • Mieten eines Buschhackers zum Zerkleinern des Grünschnitts (300€ fürs Wochenende; außerdem kann da ja keiner mit umgehen)
  • Anzünden des ganzen Rotzes
  • Abtransport des ganzen Stück für Stück mitm Pferdeanhänger
Aus finanziellen Gründen fielen die ersten beiden Varianten weg. Die Dritte ist in Leverkusen gänzlich verboten; schließlich pusten die drei bis fünf Müllverbrennungsanlagen im Umland schon genug in die Luft; wo kämen wir denn da hin, wenn man dann noch - wie andernorts in Deutschland durchaus üblich - die Leutchens Ihren Grünschnitt auch noch verbrennen würden? Außerdem wollen die Anlagen ja ausgelastet sein.
Also blieb nur die letzte Variante. Allerdings gab es auch da für den Grünschnitt zwei Varianten:
Leider disqualifiziert sich das Biomassezentrum zum einen durch die Öffnungszeiten (Mo bis Fr bis 16:30; es gibt wohl nur noch Rentner...) und zum anderen durch die Entfernung. Sonen Auto mit Anhänger säuft ja auch ganz schön.
Also stand der Plan alles über das Wertstoffzentrum zu entsorgen. Dabei gabs natürlich auch ein Problem mit den Öffnungszeiten. Nur ab April sind diese human und für die arbeitende Bevölkerung wahrnehmbar. Somit lag unser Mist noch etwas über fünf Monate auf dem Grundstück. Der Effekt war wundervoll! Wir konnten danach noch über folgende Sachen verfügen:
  • Eine kleine, funktionstüchtige Luftpumpe (wirklich cooles Teil; hat mich gefreut!)
  • Einen Plastikschneeschieber fast neu! (hat sich jemand am Wertstoffhof wirklich drüber gefreut)
  • Einen Weihnachtsbaum (Gott-sei-dank ohne Lametta; allerdings dann nicht mehr so richtig frisch..)
  • Vieleviele kleine Styroporteilchen; womit Kinder halt so spielen..
  • Und jeeeeeede Menge zusätzliches Grünzeug
Somit waren wir im April massiv darin bestärkt ziemlich zügig das Grundstück aufzuräumen. Insbesondere nachdem ein befreundeter Rechtsverdreher uns die Hoffnung genommen hat, dass wir sämtliche Haftung für Dummheit ausschließen können.
Grundsätzlich können Kinder von mir aus gerne auf unserer Brachfläche spielen; stört mich nicht. Problematisch sind ja nur die Eltern, die im Falle einer Verletzung des geliebten Nachwuchses an herumliegenen Unrat ggf. die juristische Keule auspacken würden. Ein Schild wie "Macht was Ihr wollt, wir haften für nix" ist dabei leider ebenso unwirksam wie "Eltern haften für Ihre Kinder". Irgendwie gibt es in Deutschland das Recht auf die eigene Dummheit nicht mehr...

Egal; zurück zur eigentlichen Aufgabe:
Grundsätzlich ist dieses Wertstoffzentrum eine lustige Sache. Bei der Einfahrt wird geschätzt oder gewogen oder ausgewürfelt oder sowas wieviel man zu bezahlen hat. Die Schwankungen sind faszinierend und z.B. für einen Pferdeanhänger voller Grünschnitt pendeln diese zwischen 6€ und 12€. Ein Zusammenhang zwischen Zugfahrzeug, Fahrer bzw. Fahrerin, Kleidung, Tageszeit usw. usf. konnte leider nicht festgestellt werden.
Leider ist man dort nicht ganz auf größere Mengen Grünschnitts eingestellt. Besonders lustig isses, wenn man am ersten schönen Tag des Jahres da ist, wenn auch alle anderen Ihren Grünschnitt abgeben. Der Pferdehänger kommt dann nicht ganz so gut an.

Daher sind wir dann einmal doch nach Burscheid gefahren. Mit etwas Glück könnt Ihr unseren Grünschnitt also auch käuflich erwerben.

1 Kommentar:

  1. Zwei Informatiker, schlecht gekleidet, mit zarten Händen durch Handschuhe geschützt und in der Lage Volumen zu berechnen = 6€
    -> Also ich finde das war eindeutig! Vielleicht war es aber auch nur Mitleid mit uns :-)

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